Ein kleiner Guide für den Weg zum Wunschkredit: Die Finanzierung einer Eigentumswohnung ist in der letzten Zeit sicherlich nicht einfacher geworden – aber davon sollte man sich nicht abschrecken lassen, sind wir überzeugt. Was zählt ist die richtige Vorbereitung.
Immobilieneigentum zählt nach wie vor zu den besten Möglichkeiten der Zukunftsvorsorge. Nicht umsonst hat sich der Ruf der Immobilie als „sicherer Hafen“ für Anleger bis heute gehalten. Seit 1. August allerdings gelten strengere Kreditvergaberichtlinien, die nun einen Eigenmittelanteil von mindestens 20 Prozent vorsehen und die maximale Laufzeit auf 35 Jahre beschränken. Steigende Zinsen machen die Situation außerdem nicht einfacher. Trotzdem ist der Traum vom Eigenheim oder das Investment in eine Vorsorge-Wohnung nicht nur nach wie vor erfüllbar, sondern vor allem eine gute Entscheidung.
Der richtige Kredit
Wer ein Auto sucht, vergleicht Angebote, fährt verschiedene Modelle Probe, verhandelt den Preis – beim Kredit ist es genauso. Geld ist in diesem Fall die Ware, über die verhandelt wird. Man sollte also bei unterschiedlichen Banken zwei bis drei Angebote über dieselbe Laufzeit einholen und diese sehr genau vergleichen. Manche Banken beispielsweise verrechnen Vertragserrichtungsgebühren, andere eine Bereitstellungsprovision – man sollte also immer die gesamte Kostenlast zusammenrechnen. Hat man sich für einen Kreditgeber entschieden, kann man immer noch nachbehandeln – bei den Zinsen, bei möglichen Zusatzgebühren. Hier gilt: keine falsche Scheu, schließlich ist es die eigene finanzielle Zukunft, um die es geht. Auch die „Soft Facts“ spielen natürlich eine Rolle: Fühle ich mich gut beraten? Passt die Vertrauensbasis? Wichtig ist außerdem, der Bank gegenüber stets mit offenen Karten zu spielen, nur so findet man wirklich die beste Lösung für die eigenen individuellen Bedürfnisse. Zu Terminen bringt man am besten gleich alle wichtigen Dokumente mit.
- Persönliche Daten: Lichtbildausweis, Meldezettel
- Einkommen: Gehaltsabrechnungen, Jahreslohnzettel, ggf. Steuerbescheide, ggf. Rentenbescheid, sonstige Einkünfte
- Vermögen: Kontoauszüge, Sparbücher, Bausparverträge, Immobilienbesitz, Wertpapiere
- Haushaltsrechnung
- Andere Verbindlichkeiten: Leasingverträge, Kreditverträge
- Versicherungen: bspw. Lebens-, Risiko- oder Eigenheimversicherung
- Immobilie: Kaufanbot, Exposé, Grundrissplan, Fotos, Kaufvertragsentwurf, Grundbuchauszug
- Bei Selbständigen zusätzlich: Einkommenssteuerbescheide oder Bilanzen der letzten 2-3 Jahre, Saldenliste, Gesellschaftsvertrag, Lastschriftanzeige Finanzamt, Buchungsanzeige Krankenkasse, ggf. Gewerbeschein und Businessplan
- Bankspezifische Dokumente
Eine wesentliche Entscheidung bei der Kreditaufnahme ist die zwischen variablem und fixem Zinssatz. Welche der beiden Möglichkeiten für den Kreditnehmer die attraktivere ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab – allen voran der Laufzeit des Kredites und den Erwartungen für die Zinsveränderungen. Vorteil eines fixen Zinssatzes ist definitiv die Planbarkeit – insbesondere bei einer langen Kreditlaufzeit, denn man ist unabhängig vom sich verändernden Zinsniveau. Allerdings sollte man sich bewusst sein, dass Banken natürlich ihre eigenen Erwartungen für die Zukunft einpreisen. Man ist also gut beraten, sich über die Prognosen betreffend der Zinsänderungen zu informieren und zum Rechenstift zu greifen. Viele Banken bieten auf ihrer Website bereits Kreditrechner an, mit denen man sich einen ersten Eindruck machen kann.
Richtig vorbereitet und gut ausverhandelt steht also dem Kredit und damit der Zukunft im Eigenheim nichts im Wege.