Warum isst man eigentlich Gans im November? Der Legende nach ist das weiße Federvieh selbst Schuld, dass es im November Federn lassen muss. Denn der heilige Martin – lange, bevor er heilig war – wollte sein Leben als einfacher Bruder verbringen. Partout wollte man ihn zum Bischof machen und partout lehnte er ab. Sogar in einem Gänsestall versteckte er sich vor der ungewollten Ehre – aber das verräterische Geschnatter der Tiere sorgte dafür, dass ihm wider willen die Bischofsmütze und -würde verpasst wurde. Seither rächen wir den armen Heiligen für die ungewollte Beförderung. So weit die Legende. In Wahrheit war es wohl die schnöde Tatsache, dass am 11. November traditionell die Jahrespacht fällig war. Wer knapp bei Kasse war, zahlte in Naturalien – und Gänse waren gern gesehen als Zahlungsmittel.
Ob wir nun dem heiligen Martin dankbar sein können oder den Verpächtern – die Gans genießen wir in jedem Fall. Auch um Anger am Brunnen herum gibt es einige Anlaufstellen für einen knusprigen Gänsebraten – was sie alle gemeinsam haben: die Wertschätzung für Qualität und Produkte aus der Region.
Gasthof Hausgnost
Seit knapp 30 Jahren ist das „Gasthaus an der Kreuzung“ in Familienhand – Manfred und Martina Hausgnost mit ihrer Familie und einem begeisterten Team in Küche und Service, bieten edel-uriges Ambiente und köstliche Hausmannskost mit Kniff. Ergänzt werden die Gaumenfreuden durch eine feine Weinkarte. Auf ganze 85 Punkte bringt es das Lokal im Falstaff Restaurant- und Gasthausguide – Tendenz steigend. Allerdings heißt es flott sein – denn das Gansl gibt es nur noch bis 15. November.
Gasthaus zum Goldenen Engel
Als das „älteste Gasthaus Hollabrunns“ stellt sich das Restaurant der Familie Rammel vor – bis 1572 reichen die Aufzeichnungen zurück, in denen erstmals der namensgebende Engel an der Fassade des Hauses auftaucht. Schon damals wurde man in der Gaststätte an der Straße nach Prag bewirtet – eine Tradition, die Petra Rammel in dritter Familiengeneration nun weiterführt. Zur Ganslzeit kann man zwischen einem klassischen „Martinigansl“ (Keule & Brust) oder gebratener Gänsekeule wählen.
Restaurant Reisinger
„Auf den Punkt“ bringt Birgit Reisinger ihre Steaks – und nicht nur die. Ihre Bratkünste, die sie für Ribs, Burger und Steak perfektioniert hat, setzt sie im Herbst auch für das Martinigansl ein. Neben der gut sortierten Weinkarte – das Restaurant Mitgliedsbetrieb der Weinstraße Niederösterreich – gibt es gleich drei Biere vom Fass. Und warum nicht zum deftigen Gansl auch einmal ein kaltes Bier genießen? Das Gansl sollte man aber jedenfalls vorbestellen.